Volksstück von Felix Mitterer
Das Stück spielt Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre, über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Wastl Staudinger ist das einzige Kind des Bauern Mich und seiner Frau Waltraud und ist von Geburt an geistig behindert. Seit Waltraud den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hat, hadert Mich mit seinem Schicksal. Für den Hof schuftet er Tag und Nacht, und sein größter Wunsch wäre es gewesen, dass ein gesunder Junge das Anwesen eines Tages übernimmt. Aus Gram wendet er sich von seiner Frau ab, Wastl straft er mit Missachtung. Einzig Seppi, seinem Neffen, widmet er seine volle Aufmerksamkeit. Der Bub seines Bruders soll eines Tages den Hof erben. Mich steckt all seine Hoffnungen in Seppi und behandelt ihn mit der Liebe, die er Wastl nicht geben kann.
Waltraud steht in all ihrem Handeln zwischen ihrem Mann und Wastl. Obwohl sie ihr Kind liebt, ist sie nicht in der Lage ihm dies zu zeigen, viel zu sehr leidet sie unter den Vorwürfen ihres Mannes, sie habe ihm einen Krüppel geboren. So sind die Staudingers zwar eine Familie, aber unfähig mit ihrer Lebensaufgabe umzugehen. In ihrer Verzweiflung und aus Scham, zum Gespött der Gemeinde zu werden, halten sie ihren Buben von der Gesellschaft fern. Mit seinen fast fünfundzwanzig Jahren kennt Wastl nur seine eigenen vier Wände.
Als der Plattl-Hans auf dem Hof der Staudingers als Knecht einsteht, entdeckt er den völlig verstörten Wastl. Der kinderlose Witwer hat zunächst Mitleid mit Wastl, erkennt jedoch bald, dass viel mehr in dem vernachlässigten Jungen steckt. Stück für Stück lockt er Wastl aus seiner Isolation und stärkt sein Vertrauen.
Über Monate hinweg bringt er mit großer Geduld und Hingabe dem Buben Lesen und Schreiben bei. Er nimmt den jungen Mann mit zur Feldarbeit, zeigt ihm die Welt außerhalb des Hofes, die dieser bisher nicht gesehen hat, da seine Eltern ihn in all den Jahren im Haus eingesperrt hatten. In den zwei Jahren, in denen sich der Plattl-Hans um Wastl kümmert, entwickelt sich der zurückgebliebene Bursche zu einem neugierigen und wissbegierigen Heranwachsenden.
In der Gemeinde stößt der Knecht mit seinem sozialen Engagement allerdings auf heftigen Widerstand. In der Hoffnung auf finanziellen Aufschwung bereitet man sich im Dorf auf den Fremdenverkehr vor, da ist ein Behinderter natürlich höchst unerwünscht, könnte er doch die Gäste vergraulen.
Als Hans mit Wastl auch noch ins Wirtshaus zum Brotzeit machen kommt, führt dies zu hitzigen Diskussionen. Die Herren am Stammtisch, allen voran Adi, machen sich lustig über das seltsame Duo, das sich ungeniert in aller Öffentlichkeit zeigt. Für Mich entsteht dadurch eine mehr als peinliche Situation, da er ohnehin nichts mit dem Ansinnen seines Knechts anfangen kann.
Davon unbeeindruckt besuchen Hans und Wastl weiterhin das Gasthaus, bis sie eines Tages vom Wirt und zugleich Bürgermeister zwar freundlich, aber doch bestimmt des Hauses verwiesen werden. Schließlich macht es kein gutes Bild bei den Touristen, wenn am Nebentisch sogenannte „gesellschaftsunfähige Personen“ sitzen. Enttäuscht von dem engstirnigen Denken der Gesellschaft zieht Hans sich mit seinem Schützling zurück.
Seine Aufgabe, den Jungen zu fördern, gibt er dennoch nicht auf, dazu hängt sein Herz viel zu sehr an Wastl. Kurz vor Weihnachten steht der Geburtstag des Buben vor der Tür. Hans hat ein ganz besonderes Geschenk vorbereitet und in seiner Vorfreude hört er nicht, was Wastl ihm erzählen möchte, nämlich über ein Erlebnis, auf das er in keinster Weise vorbereitet war. Dieses bringt ihn in eine ausweglose Situation. Nun endlich wird der Dorfgemeinschaft ein Grund geliefert, um den jungen Mann loszuwerden.