Drama von Felix Mitterer
Bürgermeister Rudolf Holzknecht und Viehhändler Stefan Adler sympathisieren bereits 1933 mit dem Nationalsozialismus. Da zu diesem Zeitpunkt die NSDAP in Österreich noch illegal ist, üben sie sich jedoch in Zurückhaltung. Ihre Söhne hingegen sind längst begeisterte Nazis und brennen für die Partei. Durch ihren verbotenen Waffenschmuggel bringen sie ihre Familien in eine äußerst prekäre Situation. Jeder der Väter versucht auf seine Weise, die jungen Männer zu schützen.
1938 – Nach dem Anschluss Österreichs an das gesamtdeutsche Reich steht dem nationalsozialistischen Regime nichts mehr im Weg. Die Wellen des Hasses und der Verachtung erreichen nun auch das kleine Dorf in Tirol, in dem der Viehhändler Stefan Adler hohes Ansehen genießt. Kurz vor der Hochzeit seiner Tochter stellt sich jedoch heraus, dass Adler jüdische Wurzeln hat, und dieser Makel wird ihm zum Verhängnis. Er verliert seine gesamte Existenz, die SS-Karriere seines Sohnes findet ein jähes Ende, die Ehe seiner Tochter mit dem Sohn des Nazi-Bürgermeisters ist unmöglich. Alle gut gemeinten Ratschläge, sein eigenes Leben zu retten, lehnt er kategorisch ab, zu sehr fühlt er sich seiner Heimat verbunden. Mit stoischer Ruhe umgeht er die Anfeindungen seiner Mitmenschen in der Hoffnung, der Ausweisung zu entgehen.
In seinen Werken verarbeitet Felix Mitterer problematische und kontroverse Themen, wie etwa das Eindringen des Faschismus in die ländliche Gemeinschaft. Und so ist „Kein schöner Land“ eine Geschichte über Opportunismus, Feigheit, Mitläufertum, Eigennutz und politische Verblendung.
Das Leben des Fremdenverkehrspioniers Erich Gomperz aus St. Anton, Tirol, liefert den historischen Stoff für dieses Familienschicksal in der Zeit des Nationalsozialismus.